Sie als Anwender stellen die besten Fragen, sei es zu unseren Produkten oder zu verschiedenen Fachbereichen. Die Antworten der Experten bieten Ihnen eine Orientierungshilfe für eigene Problemlösungen. Sie geben Ihnen außerdem einen Überblick über das Leistungsangebot unserer Produkte.
Allgemein
Was unterscheidet die Keramiken von Kulzer von den Mitbewerberprodukten im Markt?
Um bei der Verarbeitung der Keramik möglichst viele Prozessfehler zu vermeiden, haben wir die Keramiken so konzipiert, dass wesentliche Arbeitsschritte im Labor wegfallen können. Dazu gehört zum Beispiel die Einstellung des optimalen WAKs der Keramik zur Legierung mit der Langzeitkühlung beim Keramikbrand. Dieser Prozess ist bereits bei der Produktion der Keramik erfolgt. Dazu wurde in einem innovativen Verfahren die Leuzitstruktur kontrolliert ausgebildet und fixiert. Deshalb sprechen wir in diesem Zusammenhang von Stabilisierter Leuzit-Struktur SLS. Sie gibt der Keramik ein robustes Brennverhalten, ermöglicht sehr schnelle Brennverfahren und macht eine Langzeitkühlung überflüssig.
Wie lässt sich die Keramikschrumpfung am besten steuern?
Der Grad der Brennschrumpfung hängt von der Packungsdichte der geschichteten Keramik ab. Zu viel Modellierflüssigkeit oder Flüssigkeiten, die die Standfestigkeit erhöhen, bewirken eine geringere Packungsdichte, also mehr und größere Hohlräume zwischen den Keramikpartikeln. Diese fallen beim Keramikbrand zusammen und lassen das Volumen schrumpfen. Diese Schrumpfung kann dadurch reduziert werden, dass beim Schichten die Keramik immer wieder verdichtet wird, indem unter leichtem Klopfen der Keramik die Flüssigkeit entzogen wird.
Kann zum Anmischen von Keramik an Stelle von Modellierflüssigkeit Wasser verwendet werden?
Die Modellierflüssigkeit ist keine Komponente der Keramik. Ihre Aufgabe ist es, dem Keramikpulver eine optimale Konsistenz zur Verarbeitung zu geben. Sie nimmt Einfluss auf die Standfestigkeit beim Schichten und darauf, wie schnell der „Keramik-Teig“ austrocknet. Die Konsistenz wird frei vom Anwender bestimmt.
Wichtig dabei ist, dass sich die verwendete Flüssigkeit beim Keramikbrand rückstandslos austreiben lässt. Dazu müssen unbedingt die Empfehlungen zur Vortrocken- und Vorwärmphase beachtet werden.
Warum kommt es zur Brennschrumpfung der Keramik?
Grundsätzlich ist eine Brennschrumpfung unvermeidlich. Um das Keramikpulver in eine verarbeitbare (modellierbare) Konsistenz zu bringen, wird das Pulver mit Flüssigkeit angemischt. Dabei füllen sich die Räume zwischen den Keramikpartikeln mit Flüssigkeit. Nach dem Austrocknen verbleiben dann entsprechende Hohlräume. Beim Brennen fließen die Keramikpartikel näher zusammen und schließen die Hohlräume. Dabei verliert die Keramikschichtung an Volumen. Sie schrumpft.
Entscheidend ist aber der Grad der Schrumpfung. Der hängt davon ab, wie groß die Hohlräume zwischen den Keramikpartikeln sind bzw. wie dicht die geschichtete Keramik gepackt ist. Dieser Zustand der individuellen Packungsdichte wird einerseits durch die Körnungsmorphologie des Keramikpulvers und andererseits durch die individuelle Verarbeitung beeinflusst. Sehr nasses Schichten und geringes Verdichten führen zu einer geringeren Packungsdichte der Keramik und damit auch zu einem höheren Schrumpfungsgrad, mit den Nebenwirkungen des Aufreissens und partiellen Abhebens der Keramik vom Gerüst. Auch Flüssigkeiten, die die Standfestigkeit der Keramik beim Schichten erhöhen, führen zu einer geringeren Packungsdichte und verursachen dadurch eine höhere Brennschrumpfung.
Je höher die Packungsdichte der Keramikpartikel beim Schichten, z. B. durch Verdichten, desto geringer ist die Brennschrumpfung.
HeraCeram Zirkonia
Sind in Verbindung mit Zirkongerüsten Metallträger benutzbar?
Um jede mögliche Verunreinigung durch Metall oder Metalloxide zu vermeiden, sollten Keramikbrennträger verwendet werden.
Brandführung
Wie ermittle ich die richtige Brenntemperatur meines Keramikofens?
Zunächst sollte geprüft werden, ob der Keramikofen dem werksseitigen Kalibirierstatus entspricht und gegebenenfalls eine Ofenkalibierung durchführen.
Ob der Keramikofen mit der „richtigen“ Temperatur brennt, sollte aber immer am Brennergebnis beurteilt werden. Dazu stellt man sich standardisierte (und damit vergleichbare) Brennproben her. Das kann eine Frontzahnkrone sein oder eine Keramikprobe aus einem Probenformer. Diese Probe sollte aber in der Höhe und im Abstand zum Brennträgerrand genauso positioniert werden, wie die Keramikkrone auf dem Brennträger positioniert wäre. Die Brennprobe legt man auf ein „Tableau“ mit mehreren Brennstiften, auf denen eine Schicht Brennwatte oder Platinfolie gelegt wurde. Für diesen Test sollte immer die transparenteste Keramikmasse, Transpa Clear, verwendet werden.
Bei einer korrekten Brenntemperatur ist die Keramik homogen durchgebrannt und transparent, die Oberfläche hat einen strukturierten Glanz und ausgeformte Kanten sind scharf konturiert.
Sind die Kanten abrundet, ist die Brenntemperatur zu hoch.
Ist die Oberfläche sehr matt, und ist sogar ein milchiger Kern in der Keramik, ist die Brenntemperatur zu niedrig.
Dann muss die Brenntemperatur entsprechend angepasst werden.
Warum können Kulzer Keramiken mit einer Steigrate von 100 °C gebrannt werden?
Kulzer Keramiken haben wegen ihrer Stabilisierten Leuzit-Struktur SLS sehr robuste Brenneigenschaften. Zusätzlich sind die Keramiken so eingestellt, dass sie bei dieser Temperatursteigrate genügend Energie für einen korrekten Sinterprozess erhalten.
Welchen Einfluss hat die Abkühlungsgeschwindigkeit auf die Keramik?
Bei der langsamen Abkühlung muss unterschieden werden zwischen der Langzeitabkühlung zur WAK-Steuerung und dem so genannten „Entspannungskühlen“.
Zur WAK-Steuerung wird die Keramik beim Abkühlen in einen Temperaturbereich gebracht, bei dem in der Keramik weitere Leuzitkristalle ausgebildet werden und somit der WAK ansteigt. Dieser Vorgang ist für die HeraCeram Keramiken wegen der Stabilisierten Leuzit-Struktur SLS ohne Bedeutung.
Das Entspannungskühlen soll verhindern, dass durch ungleichmäßiges Abkühlen des Brennobjekts zusätzliche Spannungen eingefroren werden und mit den Spannungen, die durch die WAK-Abstimmung zwischen Keramik und Gerüstwerkstoff vorhanden sind, einen kritischen Zustand bewirken, der zu Sprüngen und Abplatzungen führen kann.
Bei HeraCeram hat diese Abkühlspannung eine untergeordnete Bedeutung, da die WAK-Spannungen wegen der optimalen Abstimmung mit dem Gerüstwerkstoff so gering sind, dass nicht die Gefahr eines kritischen Zustands besteht.
Was sind optimale Aufheiz- und Steigraten von Zirkonoxidgerüsten beim Verblenden?
Bei der Verblendung von Zirkonoxidgerüsten wird von verschiedenen Seiten, wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit des Zirkonoxids, eine niedrige Aufheizrate empfohlen. Abgesehen davon, dass Zirkondioxid immer noch eine bessere Wärmeleitfähigkeit hat als die Verblendkeramik, ist die Begründung falsch. Beim Brennen von Keramik entscheidet zugefügte Energiemenge im Verhältnis zur notwendigen Energiemenge über den Sintergrad. Diese Energiemenge wird bei der Brandführung über die Temperatur und über die Zeit gesteuert. Zur Steuerung über die Zeit stehen zwei Parameter zur Verfügung: die Anstiegszeit bzw. Aufheizrate und die Haltezeit auf Endtemperatur.
Die notwendige Energiemenge ergibt sich aus dem Energiebedarf der Verblendkeramik und der des Gerüstmaterials. Diese ergeben sich aus der jeweiligen Masse und der jeweiligen spezifischen Wärmemenge. Zirkonoxid hat eine deutlich höhere spezifische Wärmemenge als Edelmetalllegierungen, d. h., die gleiche Masse Zirkonoxid benötigt mehr Energie zum Erwärmen als Edelmetalllegierungen.
Da der Sinterprozess von außen nach innen, also durch die Verblendkeramikschicht, stattfindet spielt die Wärmeleitfähigkeit nur eine zu vernachlässigende Rolle.
Wichtig für einen homogenen Brand (Sintergrad) ist ein geringer Temperaturgradient im Brennobjekt, also eine möglichst gleichmäßige Wärmeverteilung. Das erreicht man natürlich auch mit einer niedrigen Aufheizrate, die aber sehr zeitintensiv ist.
Der andere Weg geht über ein ausreichendes Vorwärmen des Brennobjektes, bevor der Temperaturanstieg beginnt. Das hat den Vorteil, dass das gesamte Brennobjekt eine homogene Temperatur hat und sich beim weiteren Aufheizen, auch mit einer hohen Temperatursteigrate von 100°C/min, nur ein geringer Temperaturgradient ausbildet, der ein gleichmäßiges Brennergebnis kaum beeinflusst.
Das konsequente Vorwärmen hat zusätzlich den Vorteil, dass der Sinterprozess nun auch gleichzeitig an der Gerüstoberfläche einsetzt und verhindert, dass sich die Keramik z.B. vom Rand zurückzieht oder abhebt oder unkontrolliert ausreißt.
Sollte man Steigraten bei großen ZR Gerüsten ändern?
Bei sehr großen Gerüsten mit sehr viel Masse lässt sich teilweise auch durch gutes Vorwärmen eine ausreichend gleichmäßige Wärmeverteilung im Brennobjekt nicht sicherstellen. Für diese Objekte ist eine zusätzliche Absenkung der Steigrate vorteilhaft.
Haftverbund
Wie funktioniert der Haftverbund der Keramik auf Zirkon?
Anders als beim Metall-Keramik-Verbund kann beim Zirkonoxid-Keramik-Verbund weder der mechanische Verbund noch der chemische Verbund genutzt werden, da in der Zirkonoxidoberfläche keine Mikroretentionen erzeugt werden können, wie sie beim Abstrahlen von Metalloberflächen entstehen. Ebenso ist Zirkonoxid chemisch so stabil, dass keine chemische Bindung mit den Komponenten der Keramik eingegangen wird.
Für eine ausreichend sicheren Verbund nutzt HeraCeram Zirkonia die Adhäsionskräfte, die durch eine perfekte Benetzung der Zirkonoxidoberfläche mit dem Zr-Adhesive wirksam werden. Diese Kräfte sind so hoch, dass eine Trennung nur mit gleichzeitiger Zerstörung der Keramikverblendung möglich ist.
Wie häufig ist beim Brennen von NEM- oder EM-Legierungen ein Reinigungsbrand nötig?
Der Reinigungsbrand dient der Säuberung der Brennkammer von Verunreinigungen, die zur Beeinträchtigung der Farbwiedergabe führen.
Die Brennkammer wird unter Vakuum auf 1050–1100 °C aufgeheizt und ca. 15 Minuten gehalten.
Mit diesem Brand kann auch der keramische Brennträger mit ausgebrannt werden. Keine Aktivkohle verwenden!
Die Wiederholungsrate hängt davon ab, welche Legierungen in welcher Häufigkeit in diesem Keramikofen verblendet werden.
Was unterscheidet Abplatzung und „Chipping“?
Das „Chipping“ ist eine besondere Form der Keramik-Abplatzung, die besonders bei Keramikverblendungen auf Zirkonoxidgerüsten aufgetreten ist.
Das Ausmaß der „Chipping“-Fälle ist beunruhigend, weil diese Abplatzungen auch dann auftreten, wenn alle Fehlerfaktoren, die auch bei Metallkeramikverblendungen zu Ausfällen führen (z. B. mangelnde Gerüstunterstützung), ausgeschlossen wurden.
Von „Chipping“ spricht man, weil die Keramik in kleinen Scherben aus der Verblendung „abchipt“ bzw. abplatzt.
Ursache dafür ist, dass auf dem Markt leuzitfreie Verblendkeramiken angeboten und verwendet werden. In diesen Keramiken, eigentlich muss man hier eher von Gläsern sprechen, können entstehende Mikrorisse in der Verblendung unbehindert wachsen und sich so zu einem sichtbaren Riss entwickeln, der in der Folge unweigerlich zu einer Abplatzung führt.
Gerüstvorbereitung
Was ist beim Verblenden von NEM-Gerüsten zu beachten?
Die größte Herausforderung beim Verblenden von NEM-Gerüsten ist die starke Oxidbildung. Oxide unterstützen zwar den chemischen Verbund, bei einem Überangebot beeinträchtigt die Oxidschicht aber die notwendige Benetzung durch die Keramik und wirkt de facto wie eine Isolierungsschicht. Deshalb sollte beim Verblenden von NEM-Gerüsten die Oxidbildung bestmöglich vermieden werden (Ist ein Oxidbrand nötig?) bzw. entstandenes Oxid reduziert werden.
Für die optimale Behandlung der NEM-Oberfläche hat Kulzer einen Primer entwickelt, der die unkontrollierte Oxidbildung verhindert und die vorhandene Oxidschicht soweit reduziert, dass über eine perfekte Benetzung der Gerüstoberfläche ein zuverlässiger Keramik-Verbund sichergestellt wird.
Sind NP-Primer für alle Metalle und Keramiken verwendbar?
Der NP-Primer wirkt auf allen NEM-Legierungen, er ist aber nur für HeraCeram und HeraCeram Sun freigegeben.
Darf Zirkonoxid abgestrahlt werden?
Nach dem Sinterprozess sollte Zirkonoxid, wegen der Gefahr der Werkstoffschädigung, nicht mehr oberflächenbearbeitet werden. Ist ein Abstrahlen nicht zu vermeiden, sollte der Strahldruck so niedrig wie möglich eingestellt werden.
Warum sollen zum Ausarbeiten der Gerüste nur kreuzverzahnte Hartmetallfräsen verwendet werden?
Nur (scharfe) HM-Fräsen gewährleisten einen problemlosen Spanfluss. Andere Instrumente, wie Steine oder Diamanten, haben keine definierte Schneidengeometrie. Das kann dazu führen, dass der Metallspan zwar angehoben, aber nicht abgeschnitten wird. Die Folge ist ein Überlappen der Späne, eine der Ursachen für die Beeinträchtigung des Haftverbundes und Blasenbildung in der Keramikverblendung.
Warum wird das Gerüst abgestrahlt?
Mit dem Abstrahlen werden Mikroretentionen in der Metalloberfläche erzeugt und damit der mechanische Haftverbund verstärkt.
Was ist beim Strahlen zu beachten?
1. Das Strahlmittel sollte eine Körnung von 100–150 µm haben. Ist die Körnung zu fein, erhält die Oberfläche nicht die geeigneten Retentionen. Ist die Körnung zu grob besteht die Gefahr, dass z. B. der Kronenrand beschädigt werden kann.
2. Der Strahldruck muss der Härte der Legierung angepasst sein. Ist der Druck zu niedrig, erhält die Oberfläche nicht die geeigneten Retentionen. Ist der Druck zu hoch, können sensible Bereiche, wie Kronenränder deformiert werden und Strahlmittelpartikel in die Legierungsoberfläche eindringen.
3. Der Strahl sollte in einem stumpfen Winkel erfolgen, da sonst Strahlmittelpartikel in die Legierungsoberfläche eindringen können.
Warum ist ein Oxidbrand notwenig?
Beim Oxidbrand können organische Verunreinigungen beseitigt werden. Das entstehende Oxidbild kann einen Aufschluss darüber geben, ob das Gefüge in der Legierungsoberfläche (Lunker) fehlerhaft ist.
Bei einigen Legierungstypen ist der Oxidbrand ein Prozessschritt zur gezielten Reduzierung bestimmter Metalloxide (Cu; Zn).
Bei welcher Temperatur soll der Oxidbrand gemacht werden?
Es gilt die Empfehlung der jeweiligen Legierungs-Gebrauchsanweisung.
Aus Sicht der Keramikverarbeitung sollte die Oxidbrandtemperatur mindestens so sein wie die höchste Keramikbrandtemperatur.
Wird der Oxidbrand mit oder ohne Vakuum durchgeführt?
Es gilt die Empfehlung der jeweiligen Legierungs-Gebrauchsanweisung.
Warum wird die Oxidschicht entfernt?
Der Oxidbrand dient nicht der Bildung von so genannten „Haftoxiden“. Diese bilden sich beim Keramikbrand sowieso in ausreichendem Maße.
Eine zu dicke Oxidschicht beeinträchtigt die Benetzungsfähigkeit der Keramik und damit auch den Haftverbund und sollte deshalb beseitigt werden.
Wie wird die Oxidschicht entfernt?
Grundsätzlich gilt die Empfehlung der jeweiligen Legierungs-Gebrauchsanweisung.
Normalerweise wird die Oxidschicht durch Abstrahlen mit Strahlkorund beseitigt. Hier gelten die gleichen Empfehlungen wie beim Abstrahlen nach dem Ausarbeiten des Gerüstes.
Bei den Legierungen, bei denen der Oxidbrand im Zusammenhang mit der gezielten Reduzierung bestimmter Metalloxide (Cu; Zn) durchgeführt wurde, wird die Oxidschicht abgebeizt. Zum Abbeizen die Legierungs-Gebrauchsanweisung beachten!
Welche Aufgabe hat der NP-Primer?
Der NP-Primer verhindert eine übermäßige Oxidbildung bei Gerüsten aus Nicht-Edelmetalllegierungen. Dadurch wird die Benetzung der Verblendoberfläche verstärkt und ein zuverlässiger Haftverbund sichergestellt.
Warum ist die NP-Primer-Paste so fest?
Die NP-Primer-Paste ist thixotrop. Steht die Paste längere Zeit bekommt sie eine festere Konsistenz. Bei Bewegung, z. B. beim Umrühren, wird die Paste wieder weich und erhält die gewünschte Viskosität.
Womit kann eine eingetrocknete NP-Primer-Paste verdünnt werden?
Die NP-Primer-Paste lässt sich, wie alle Keramikpasten von Kulzer, mit dem Pastenopakerliquid (POL) verdünnen. Vorsicht: eine Überverdünnung macht den NP-Primer unbrauchbar!
Kann der NP-Primer auch auf Edelmetalllegierungen verwendet werden?
NP-Primer ist speziell für NE-Legierungen konzipiert. Die Anwendung auf EM-Legierungen bringt keinen Nutzen, da die Oxidbildung hier unkritisch ist. Die Brenntemperatur von 950 °C könnte zu Gerüstverzügen führen!
Ist die Oberflächenfarbe des Gerüsts bei Verwendung des NP-Primers von Bedeutung?
Die Oxidfarbe kann je nach Legierung variieren und ist kein Indikator für die Wirkung des NP-Primers.
Ist es nachteilig, wenn der NP-Primer zu dick aufgetragen wird?
Abgesehen von den Kosten durch Materialverschwendung hat eine dickere Schicht keine Nachteile. Aber auch keine Vorteile.
Muss nach dem NP-Primer auch der Pre-Opaque verwendet werden?
Nein, es reicht, eines der beiden Produkte zu benutzen.
Muss vor dem Bemalen von vollanatomischen Zirkondioxid-Gerüsten das Zr-Adhesive aufgebrannt werden?
Nein, die Benetzungseigenschaften von Stains und Glaze universal sind so gut, dass ein Adhesive-Brand nicht erforderlich ist.
Opakerauftrag
Wie kann ich den Pastenopaker verdünnen, wenn er eingetrocknet ist?
Der Pastenopaker lässt sich, wie alle Keramikpasten von Kulzer, mit dem Pastenopakerliquid (POL) verdünnen. Vorsicht: eine Überverdünnung macht den Pastenopaker unbrauchbar!
Kann der Opaker (Pulver oder Paste) auch in einer Schicht deckend aufgetragen und gebrannt werden?
Der Opaker muss immer in einer sehr dünnen Schicht aufgetragen und gebrannt werden. Die sehr feinen Opaker-Keramikpartikel neigen in dicken Schichten zu einer größeren Brennschrumpfung, die zu Rissbildung und Porösitäten führen kann.
Können Pulver- und Pastenopaker kombiniert werden?
Es ist jederzeit möglich auf eine Pastenopakerschicht eine Pulveropakerschicht, oder umgekehrt, aufzutragen und zu brennen. Pulver- und Pastenopaker sollten aber nicht gemischt werden, weil sonst die Verarbeitungseigenschaften beeinträchtigt werden.
Was passiert, wenn der Opaker unterbrannt wird?
Die Opakerschicht hat dann eine deutlich mattere Oberfläche. Die zu niedrige Brenntemperatur führt zu einer geringeren Oxidlösung und Benetzung der Metalloberfläche. Das beeinträchtigt den Haftverbund.
Was passiert, wenn der Opaker überbrannt wird?
Bei zu hoher Brenntemperatur glänzt die Opakeroberfläche stärker. Der Haftverbund wird nicht beeinträchtigt.
Kann der Opaker mit Malfarben modifiziert werden?
In geringem Maße (bis 3 % Malfarbe) ist die Zugabe unbedenklich. Ist eine stärkere Einfärbung gewünscht, empfehlen wir die Verwendung der Intensiv-Opakermassen.
Linerauftrag
Funktioniert der ZR Liner für andere Keramiken?
Kompatibilitätsprüfungen mit Komponenten aus Mitbewerber-Keramiksystemen werden nicht durchgeführt.
Glanzbrand
Ist für den Glanzbrand zwingend Glasurmasse nötig?
Der Glanzbrand kann grundsätzlich auch ohne Glasurmasse durchgeführt werden. Der Vorteil bei der Verwendung der Glasurmasse liegt darin, dass der gewünschte Glanzgrad mit weniger Energie erreicht wird.
Anmischflüssigkeiten
Wie beeinflussen die unterschiedlichen Anmischflüssigkeiten die Keramik?
Anmischflüssigkeiten unterstützen die Verarbeitbarkeit der Keramik.
Modellierflüssigkeiten erhöhen die Standfestigkeit beim Schichten und verhindern, dass die Keramik „davonfließt“. Dabei haben die Flüssigkeiten einen unterschiedlichen Wirkungsbrand.
Die Modellierflüssigkeit „MLS“ steigert die Standfestigkeit deutlich stärker als die „ML“. Als Nebenwirkung muss man allerdings eine höhere Brennschrumpfung mit all ihren Symptomen in Kauf nehmen
So genannte „Langzeitflüssigkeiten“ (nicht bei HeraCeram im Programm) halten die Keramik beim Schichten länger feucht und modellierbar.
Opakerflüssigkeiten „OL“geben der Opakermasse eine lackähnliche Konsistenz und ermöglichen damit das Aufmalen dünner Schicht auf die Gerüstoberfläche.
Schultermassenflüssigkeiten „SM“ geben der Schultermasse eine gut modellierbare Konsistenz und nach dem Trocknen eine „Grünfestigkeit“, die ein sicheres Handling, zum Beispiel beim Abheben vom Modell, gewährleistet.
Malfarbenflüssigkeit „MF“ hat die Aufgabe, die Konsistenz der Malfarbe so zu steuern, dass diese kontrolliert auf die Keramikoberfläche aufgemalt werden kann. Durch den Lichtbrechungsindex der Malfarbenflüssigkeit werden die Farben schon im ungebrannten Zustand sichtbar und unterstützen eine kontrollierte Farbgestaltung.
Malfarben
Welche Malfarben brauche ich für Zirkon?
Beim klassischen Bemalen und individueller Charakterisierung von Verblendkeramikoberflächen hängt die Kompatibilität zwischen Malfarbe und Verblendkeramik wegen der dünnen Schichten und der geringen Massen nicht so sehr vom WAK, sondern einer ausreichend niedrigen Verarbeitungstemperatur ab. Deshalb können HeraCeram Malfarben für alle Produktlinien verwendet werden.
In der Maltechnik, wie sie auf monochromen Systemen (Überpresstechnik, Mono, vollanatomisches Zirkonoxid) eingesetzt wird, haben die Malfarben und die Glasur eine farbgestaltende Aufgabe mit dickeren Schichtstärken. In dieser Indikation ist es notwendig, dass der WAK der Malfarben auf die Verblendkeramik abgestimmt ist. Deshalb werden für Zirkonoxid separate Body Stains, Enamels und das Glaze angeboten.