Einen Monat lang in São Paulo arbeiten? Oder in Singapur? Das Employee Exchange Program ermöglicht es Kulzer-Mitarbeitenden, ihren Arbeitsplatz für drei bis acht Wochen ins Ausland zu verlegen und das Arbeitsumfeld eines internationalen Kollegen besser kennenzulernen.
Das haben Issei Takahashi von der Kulzer-Muttergesellschaft Mitsui Chemicals (MCI) und Dr. Christoph Meier auch getan: Issei verbrachte einen Monat in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Wehrheim, Christoph war 2019 bereits für einen Monat in Tokio. Jetzt, nach der Corona-bedingten Pause, konnte der Austausch zwischen den Kollegen endlich wieder stattfinden. Lesen Sie im Interview, wie der Austausch die tägliche Zusammenarbeit der beiden Chemiker verbessert hat, was sie über die beiden Kulturen verraten und warum der Austausch eine einmalige Chance für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin ist.
Warum ist das Austauschprogramm bei Kulzer eine ganz besondere Chance?
Christoph: Weil es eine fantastische Gelegenheit ist, die man wahrscheinlich nur einmal im Leben bekommt. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe, ins Ausland zu reisen und meine Kollegen, mit denen ich täglich über eine große Entfernung hinweg zusammenarbeite, kennenzulernen. Die Möglichkeit, eng miteinander zu arbeiten und die Kultur des jeweils anderen kennenzulernen, ist eine einzigartige Erfahrung.
Issei: Genau. Es bedarf einer gewissen Vorbereitung, und es gibt einiges an Papierkram zu erledigen. Aber was die Anmietung eines Autos oder einer Wohnung angeht, war alles vorbereitet und Christoph hat mich unterstützt, so dass ich einen reibungslosen Start hatte und gleich nach meiner Ankunft loslegen konnte. Abgesehen vom Aufwand und der Planung: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Was war eure Motivation am Employee Exchange Program teilzunehmen?
Christoph: Ich habe 2018 hier bei Kulzer als Chemiker angefangen, mit Schwerpunkt auf restaurativen Kompositen, und habe sehr eng mit Issei und seinen Kollegen zusammengearbeitet. Dann habe ich von dem Austauschprogramm gehört. Ich dachte: „OK, ich habe noch nie mit Japanern und Japanerinnen zusammengearbeitet – warum nicht auch einmal direkt in Japan arbeiten?“ Es war spannend für mich, meine tägliche Arbeit dort zu erledigen und die Kultur und natürlich die Menschen kennenzulernen.
Auch um das gegenseitige Verständnis füreinander zu verbessern, denn es gibt einige kulturelle Unterschiede, vor allem in der Kommunikation. Wir Deutschen kommunizieren anders als die Japaner, und das kann zu Missverständnissen bei unserer täglichen Arbeit führen. Um sich nicht nur auf technischer, sondern auch auf kultureller Ebene besser zu verstehen, ist es eine gute Gelegenheit, nach Japan zu gehen und dort Erfahrungen zu sammeln. Wenn wir gemeinsam innovative Technologien entwickeln wollen, ist es ein großer Vorteil, wenn wir – MCI und Kulzer – auf einer gemeinsamen technischen Ebene kommunizieren, auch wenn wir aus unterschiedlichen Kulturen kommen.
Issei: Dem kann ich hundertprozentig zustimmen: Nachdem ich 2017 bei MCI angefangen habe, habe ich bald mit Leuten von Kulzer zusammengearbeitet und wollte die Menschen und die Kultur besser kennenlernen. Die Deutschen sind direkter in ihrer Kommunikation, das ist einer der Hauptunterschiede. Normalerweise versuchen Japaner, eine versteckte Botschaft zu verstehen, wenn sie mit Deutschen sprechen, aber die sagen oft sehr direkt, was sie denken, und es gibt einfach keine versteckte Botschaft. Ich denke, das ist etwas, was man lernen muss, wenn man zusammenarbeiten will.
Christoph, dein Austausch ist jetzt genau drei Jahre her – an was erinnerst du dich noch aus dieser Zeit?
Christoph: Lass‘ mich kurz den Hintergrund erklären: Eigentlich war geplant, den Mitarbeiteraustausch direkt nach meinem Japanaufenthalt fortzusetzen, das heißt, ein Kollege aus Tokio sollte nach Deutschland kommen. Und dann war es März 2020 und jeder weiß, was wegen der Pandemie passiert ist. Jetzt haben wir zum Glück beschlossen, weiterzumachen.
Und natürlich habe ich eine Menge gelernt. Es gibt einige Unterschiede zwischen der japanischen und der deutschen Kultur, aber auch Gemeinsamkeiten. Die Arbeitskultur ist definitiv ein bisschen anders. Was mich beeindruckt hat, war die „Putzzeit“ am Freitag. Gleich nach der Mittagspause sind alle aufgesprungen und haben sich die Reinigungsgeräte geschnappt, die sie im Labor und in den Büros hatten, und haben angefangen aufzuräumen – vom Laborant bis zum Teamleiter. Am Anfang war es etwas seltsam; ich dachte: „OK, was passiert jetzt?“, und ein Kollege erklärte es mir: „Wir putzen jetzt das Büro. Das machen wir jeden Freitag.“ Das war sehr beeindruckend für mich – so etwas hatte ich noch nie gesehen, und das war auch eine tolle OneTeam-Erfahrung.
Issei: Das hat bei uns wirklich Tradition, und dadurch, dass alle vom Techniker bis zur Gruppenleitung dabei sind, zeigen die Mitarbeitenden auch Respekt voreinander. Das finde ich auch bei Kulzer angenehm: Die Kollegen respektieren sich gegenseitig und profitieren von flachen Hierarchien.
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Manager Corporate Communications
Matthias Brehmke